Entbudgetierung pädiatrischer Leistungen – KBV kritisiert Umsetzung

Die Entbudgetierung pädiatrischer Leistungen nimmt Gestalt an. Warum der Beschluss des Kabinetts bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung auf Kritik stößt.

22. Februar 2023
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Am 15. Februar 2023 beschloss das Kabinett die Aussetzung der Budgetierung von Gebührenordnungspositionen der Kinder- und Jugendmedizin. Das neue Verfahren sieht Nachzahlungen der Krankenkassen vor, wenn durch die betreffende Fachgruppe mehr Honorar angefordert wird, als in der gedeckelten morbiditätsbedingten Gesamtvergütung (MGV) vorgesehen. Diese Nachzahlungen müssten jedes Quartal neu mit den Krankenkassen verhandelt werden und dürften nicht zu Lasten anderer Facharztgruppen gehen.

Das Verfahren stößt bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) wegen seiner hohen Komplexität auf erheblichen Widerspruch. Die quartalsweise Verhandlung der Nachzahlungen bedeute eine erhebliche bürokratische Belastung. Auch führe das Verfahren dazu, dass die Kinder- und Jugendmediziner ihre Nachzahlungen erst mit einer Verzögerung von mehreren Monaten erhielten. Die KBV schlägt stattdessen vor, die betreffenden Leistungen einmalig aus der MGV herauszunehmen und zukünftig extrabudgetär zu vergüten. Dieses Verfahren würde weder Mehraufwand noch Mehrkosten produzieren, so Dr. Andreas Gassen, Vorstandschef der KBV. Sobald es weitere Informationen zur Entbudgetierung pädiatrischer Leistungen gibt, werden wir Sie informieren.

Quellen: Ärztezeitung, KBV