Unternehmenssteuerung – Meine Kennzahlen fest im Blick
Notdienstpauschale im 1. Quartal 2025 deutlich gestiegen
Die Notdienstpauschale je Apotheke steigt, weil insgesamt weniger Dienste geleistet werden. Das berichtet der DAV-Notdienstfonds (NNF). Grund dafür ist die Neuordnung der Notdienstverteilung.

Die Notdienstpauschale für Apotheken wurde für das erste Quartal 2025 auf 556,22 Euro festgesetzt – ein Plus von über 15 Prozent im Vergleich zum Vorquartal (483,14 Euro). Wie die folgende Grafik zeigt, ist damit ein neuer Höchststand erreicht. Hauptursache für den Anstieg ist die verringerte Anzahl an geleisteten Vollnotdiensten: Im Jahr 2025 übernahmen insgesamt 16.898 Apotheken bundesweit 75.800 Notdienste, das sind deutlich weniger als in den beiden Jahren zuvor. Die Reduzierung geht vor allem auf die Einführung geodatenbasierter Verteilersysteme in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz zurück. In diesen Ländern sank die Zahl der Notdienste im Vergleich zu 2023 um bis zu 43 Prozent. Somit steigt bei nahezu gleichbleibendem Gesamtvolumen im Fonds die Pauschale pro Dienst. Die Mengenentwicklung der verschreibungspflichtigen Arzneimittel spielt ebenfalls eine Rolle bei der Höhe der Notdienstpauschale.
Allerdings ist die Auswirkung derzeit gering, denn sie bewegt sich zwischen minus 1,0 Prozent (verglichen mit dem letzten Quartal 2024) und plus 1,8 Prozent (verglichen mit dem ersten Quartal 2024). Der NNF verfügt somit je Quartal über rund 42 bis 42,5 Millionen Euro zur Verteilung an die Apotheken.

- Guido Michels
Diplom-Ökonom,
Stellvertretender Leiter der Abteilung BetriebswirtschaftTelefon: 0511 83390 -191
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